TRAUMA & BERÜHRT.SEIN

Traumatische Erlebnisse verletzen den Menschen in der Seele und werden im Gehirn sowie im Körpergedächtnis abgespeichert. Auch nach langer Zeit der vermeintlich gut erledigten Verarbeitung können sie wieder auftauchen, den Menschen in der individuellen Lebensgestaltung belasten und blockieren. Die körperorientierte Prozessarbeit kann eine sehr unterstützende Variante sein, «im Hier und Jetzt am Damals» zu arbeiten.
aufspüren - wahrnehmen - umwandeln

Ist es angezeigt, nach Grenzverletzungen/sexualisierter Gewalt über Berührungen (Massagen) in den eigenen Körper zurückzufinden?  Aus meiner mehrjährigen Erfahrung als köperorientierte Sexualtherapeutin kann ich betonen, wie wertvoll dies zum geeigneten Zeitpunkt sein kann, um sich so, einer verbundenen, lebendigen, selbstbestimmten und verkörperten Sexualität wieder anzunähern. 

Bei der Frage, wann ist der geeignete Zeitpunkt für Körperberührungen - und dies im Speziellen bei Erfahrungen von sexuellen Grenzüberschreitungen - vertraue ich auf die «innere Stimme» unserer Körperweisheit, die kommuniziert, wann die Berührung ein weiterer Schritt im individuellen Heilungsprozess sein kann.  

Bei traumatischen Erfahrungen reagiert der Körper oft mit einem - in diesem Moment sehr wertvollen – Schutz-/Abwehrmechanismus (Dissoziation). Dieser Schutzmechanismus hält die traumatisierende Erfahrung und verletzlichen Empfindungen von uns fern, so dass wir unseren Alltag bewältigen können. Die Kehrseite davon ist, dass dieses «Fernhalten» auch eine Trennung von unserer Selbst- und Körperwahrnehmung bedeutet und uns von unserem Körper.Selbst.Sein isoliert sowie unsere Lebensenergie blockiert.

Die eigenen Grenzen zu fühlen, sich von seinem Körper führen zu lassen und seinen Körperraum zu erfahren, ist ein wichtiger Teil in diesem Prozess. Mit der Wahrnehmung von Eigengrenzen entsteht ein (Körper)-Raum von Sicherheit und Klarheit, das uns zu verkörpertem Einverständnis, gutem Selbstkontakt und einer lebendigen, selbstbestimmten Sexualität führt.